graduaid ist eine Online-Nachhilfeplattform die nach einem Q&A-Prinzip arbeitet. Individuelle Fragen, Texte oder Beispiele zu verschiedenen Fächern können über Webformulare beschrieben und gesendet werden, keine Anmeldung erforderlich. Die Formulare sind zu einer Email-Adresse verlinkt, je nach Fach. Diese fachspezifischen Fragen werden dann von unserem Team aus freiwilligen NachhilfelehrerInnen beantwortet und samt Erklärung und Tipps per E-Mail zurückgesendet. Quasi eine Art “individuelles Wikipedia”. Die Fragen werden innerhalb von maximal drei Tagen beantwortet, je nachdem wie groß die Nachfrage an NachhilfelehrerInnen ist und wie viele Freiwillige pro Fach zur Verfügung stehen. Der Aspekt der Online-Nachhilfe, bei der sich i.d.R. zwei Leute zur selben Zeit treffen um dann eine Einheit von, normalerweise, 50 Minuten abhalten, fällt hier weg. Also Nachhilfe ohne räumliche und zeitliche Einschränkungen. Und natürlich kostenlos.
Mit einem täglich wachsenden Team von mittlerweile 45 freiwilligen NachhilfelehrerInnen können wir in allen Schulstufen (Volksschule, Unterstufe, Oberstufe) die meisten Fächer der AHS und BHS abdecken – und alle Fächer, in denen die schriftliche Matura abgelegt werden muss. Auch spezifische Fächer wie Maschinenbau für HTL-Schüler können wir zum Teil anbieten.
Unsere Plattform ist für alle SchülerInnen, die derzeit eine völlig neue Lernsituation kennenlernen müssen, aber auch für Eltern, die zwischen ihren Rollen als Mutter oder Vater und gleichzeitig provisorischen LehrerInnen hin- und hergerissen sind und das Bedürfnis haben, sich an die eigentlichen LehrerInnen zu wenden, die aber selbst ihre Lern- und Unterrichtsstrategien völlig neu adaptierten müssen. Besonderer Fokus liegt auch auf den MaturantInnen, die in dieser Zeit tatkräftig unterstützt werden sollten.
graduaid ist eine Non-Profit Organisation, die unter anderem aus der Frage heraus entstanden ist, wie man helfen kann, ohne sich und andere zu gefährden. Als Studentin in Wien hatte ich bis vor einer Woche noch mit vielen Menschen Kontakt. Arbeiten im Supermarkt und dadurch möglicherweise Risikogruppen gefährden erschien mir daher nicht die beste Option, solange ungewiss ist, ob ich mich nicht doch mit Covid-19 infiziert habe. Dieser Grundgedanke prägt auch unsere Mission. Zuhause bleiben, sich und andere schützen, und gleichzeitig SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern unterstützen.
Ein weiterer, mir persönlich sehr wichtiger Aspekt, ist die Tatsache, dass die wirtschaftliche Situation in unserem Land derzeit nicht sonderlich rosig aussieht und viele Elternteile möglicherweise Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit erleben. Eine zusätzliche finanzielle Belastung ist daher in meinen Augen gerade jetzt nicht angebracht, sondern es gilt viel mehr hier zusammenzuhalten und sich nicht unterkriegen zu lassen. Gerade jetzt sitzen wir alle im selben Boot.
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